Alles über Bambusstoffe

Alles über Bambusstoffe

Was genau ist Bambus?

Bambus ist kein Baum, sondern ein Gras. Bambus wächst sehr schnell, ist robust und benötigt wenig Wasser zum Gedeihen. Die Bambuspflanze ist bakterien- und schädlingsresistent, so dass keine zusätzlichen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen. Bambus wird in Asien schon seit Jahrhunderten zu Fasern verarbeitet.

 

Die guten Eigenschaften von Bambus:

Textilien und Stoffe aus Bambus sind knitterfrei, maschinenwaschbar und saugfähig. Alles in allem ein sehr pflegeleichtes Material. Dazu ist es noch hypoallergen, antibakteriell und atmungsaktiv- wichtig z.B. für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut. Der Griff ist seidig weich und es lassen sich auch viele wunderschöne Sachen daraus nähen. Das Angebot an Bambusstoffen und -textilien wächst derzeit stetig, wird also vom Verbraucher gut angenommen.

 

Die Nachteile von Bambus liegen im Herstellungsverfahren:

Bambus selbst ist eine anspruchslose Pflanze bzw. ein schnell nachwachsender Rohstoff mit vielen guten Eigenschaften. Das Problem taucht oft erst dann auf, wenn aus der Pflanze die zur Verarbeitung benötigte Faser erzeugt wird. So werden bei der Herstellung von Bambus-Viskose beispielsweise sehr große Mengen Wasser und Chemikalien verbraucht. Auf diese Weise wird die gute Ökobillanz der Bambuspflanze unter Umständen sehr schnell wieder zunichte gemacht.

 

Mit welchen Methoden kann also ein Bambusstoff hergestellt werden?

  • Ein gängige und preiswerte Art Bambusstoffe herzustellen ist die Bambus-Viskose-Methode: Hier wird zunächst Bambus in einer alkalischen Lösung eingeweicht und in Zellulose aufgespalten. Die Zelluloselösung wird anschließend unter hohem Druck durch eine Spinndüse zum Faden gepresst. Das Ergebnis ist die textile Bambusfaser mit veränderter molekularer Struktur. Hierbei entstehen jedoch chemische Abfallprodukte. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Methode können diese nachhaltig entsorgt werden, was natürlich höhere Kosten verursacht. Geschieht die Entsorgung nicht auf nachhaltige und sichere Art und Weise, kann insbesondere der anfallende Schwefelkohlenstoff Arbeitnehmern und Umwelt großen Schaden zufügen.

 

  • Bambusgewebe vom Typ Lyocell: Die Produktion im geschlossenen Kreislauf ist eine Methode zur Herstellung von Bambuszellulose, die die Struktur des Bambus nicht chemisch verändert, sodass der Stoff als rein biologisch betrachtet werden kann. Im Gegensatz zur Viskoseproduktion können die bei dieser Rayon-Produktion im geschlossenen Kreislauf verwendeten Lösungsmittel wiederholt verwendet werden, wodurch die Umweltbelastung reduziert wird.

 

  • Mechanischer Prozess: Hochwertige Bambusstoffe werden in der Regel in einem Verfahren hergestellt, bei dem keine Zellulose gewonnen wird. Stattdessen wird ein natürliches Enzym auf zerkleinerte Bambusholzfasern aufgetragen, bevor die Fasern gewaschen und zu Garn gesponnen werden. Dieser seidige Stoff wird manchmal auch als Bambusleinen bezeichnet, hat keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt und ist langlebig. Nur auf diese Weise hergestellter Bambusstoff kann eigentlich als echter Bambusstoff angesehen werden.

 

 

Bambusstoffe können also natürlich oder synthetisch sein?

Bambusstoff, der durch einen mechanischen Prozess hergestellt wird, wird als natürlich angesehen, da bei seiner Herstellung keine seiner Eigenschaften verändert wird.

Stoffe die mit dem Viskoseverfahren erzeugt werden, gelten dagegen als halbsynthetisch. Halbsynthetischer Bambus hat nicht mehr genau die Eigenschaften wie das Rohprodukt. Es ist anschließend weniger atmungsaktiv oder antibakteriell wie die ursprüngliche Pflanze. Ähnliches gilt übrigens auch für Viskose, die aus Baumwoll-Zellulose hergestellt wird.

 

Fazit:

Bambus ist ein toller, nachhaltiger Rohstoff! Wer auf Nachhaltigkeit bei der Herstellung von Textilien und Stoffen aus Bambus achten möchte, sollte allerdings auf anerkannte Öko-Tex-Label zurückgreifen. Diese geben uns die Sicherheit, dass  bei der Herstellung und Verarbeitung tatsächlich Ökostandards eingehalten werden.

 

Welche Bambusstoffe gibt es aktuell zu kaufen?

  • Bambus-Webware (Hosen, Röcke, Kleider)
  • Bambus French-Terry (Hoodies, Shirts, legere Hosen)
  • Bambus-Frottee (Bademäntel, Homewear, Deko, Taschen)
  • Bambus-Jersey (Shirts, Kinderkleidung, Kleider, Tops)
  • Bündchenstoffe

Was kann man aus Bambusstoffen nähen?

  • Bekleidung aller Art: Shirts, Hoodies, Hosen, Kleider, Kinderbekleidung
  • Aus Bambusfrottee: Bademäntel, Babyausstattung, Deko, Homewear

Welche Miou Schnitte eignen sich für Bambusstoffe?

 

Hose “Marlene”:

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Bademantel “Make My Day”:

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Shirt “Inga”

Schwingkleid “Marlisa

Shirt “Felina”:

Shirt “Felina”:

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Kleid “Marlisa”:

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Shirt “Inga”:

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Kleid/ Top “Levina”,

Bohokleid/ Tunika “Solea”:

Kleid/ Top “Levina”

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Kleid/ Tunika “Solea”

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Nähen mit Jersey

Nähen mit Jersey

Was genau ist Jersey?
  • Jersey ist der Sammelbegriff für dehnbare und weiche Maschenware, meist aus Baumwolle  oder Baumwollmischungen mit einem Elastananteil. Je nach Strickart werden weitere Arten unterschieden.
Welche Arten von Jersey gibt es?
  • Singlejersey: Die Maschen erscheinen auf der linken Seite anders als rechts und die Kanten rollen stark ein.
  • Interlock Jersey: Rechte und linke Stoffseite sehen gleich aus und die Kanten rollen sich nicht ein.
  • Sweatshirtstoffe: Eine elastische Maschenware, die auf der Innenseite aufgeraut ist, warm und weich im Griff, aber oft weniger dehnbar als z.B. Singlejerseys.
  • Sommersweat: Die etwas feinere Variante des Klassikers, denn dieser Sweatstoff ist innen nicht aufgeraut, sondern bildet auf der Innenseite kleine Schlingen.
  • Nickystoff: Bezeichnung für elastische  Wirkware aus Baumwoll- oder Chemiefaser mit samtartiger Oberfläche und weichem Griff.
  • Bündchenware: Äußerst elastische und gleichmäßige Strickware bei denen sich rechte und linke Maschen abwechseln und in Längsrichtung durchgehende Rippen bilden. Wird häufig auch als Schlauchware angeboten.
Tipps für den Zuschnitt:
  • Auch bei Jersey und Co solltest Du den sogenannten Maschenlauf berücksichtigen. Dieser verläuft immer parallel zur Stoffkante.  Beim Zuschnitt werden die Schnittteile dann mit dem eingezeichneten Maschenlauf parallel zur Stoffkante aufgelegt
  • Wenn Du ein Schnittmuster abpaust, zeichne die Nahtzugaben schon gleich mit an, dann brauchst Du anschließend nur noch rundherum ausschneiden.
  • Für den Zuschnitt von dehnbaren Stoffen kannst Du entweder eine Schneiderschere oder einen Rollschneider mit Schneidmatte verwenden.
Die passende Nähmaschinennadel:
  • Für dehnbare Stoffe solltest Du immer eine Jerseynadel verwenden. Diese hat eine abgerundete Spitze, die verhindert, dass beim Nähen Maschen verletzt werden. Jerseynadeln gibt es in verschiedenen Nadelstärken und sollte passend zum Material ausgewählt werden.
Tipps zum richtigen Maschinenstich:
  • Zum Verarbeiten von Jersey reicht tatsächlich schon eine ganz einfache Nähmaschine aus. Zum Nähen verwendest Du dann einen schmal eingestellten Zickzackstich, d.h. die Stichlänge bleibt normal, aber die Stichbreite wird verringert. Die Nadel sticht dann nicht mehr ganz so weit nach rechts und links ein, doch schon durch das leichte Zickzacknähen wird die Naht dehnbar und strapazierfähig.
  • Verfügt Deine Nähmaschine über Spezialstiche, verwende für das Zusammennähen der Teile einen Doppel- oder Dreifach- Stretchstich, denn dieser ist extrem dehnbar und reißfest.
  • Versäubere die  Nähte immer erst nach dem Zusammennähen mit einem Zickzackstich oder einem Spezialstich Deiner Nähmaschine (z.B. einem geschlossenem Overlockstich). Versäubere keinesfalls  die Kanten schon im Vorfeld, denn dann besteht die Gefahr, dass sich diese  zu stark ausdehnen, sich wellen und anschließend würde kein Schnittteil mehr zum anderen passen! Ausnahmen gibt es z.B. bei Nähten an die man im Verlauf des Nähens nicht mehr herankommt, aber darauf wird in meinen Anleitungen immer gesondert hingewiesen.
  • Wenn Du stolze Besitzerin einer Overlockmaschine bist, kannst Du mit dieser natürlich auch gleichzeitig nähen und versäubern. Beachte dann aber, dass Du etwas weniger Nahtzugabe benötigst als beim herkömmlichen Nähen und anschließendem Versäubern.
Tipp zum Nähgarn:
  • Verwende lieber kein billiges Garn, denn die Qualität lässt hierbei oft zu wünschen übrig, es reißt schneller und ist oft nicht so schön glatt und gleichmäßig verarbeitet wie ein hochwertiges Nähgarn.
Wie ich es mache:
  • Besonders haltbar und strapazierfähig sind die Nähte, wenn man diese zuerst mit dem Doppel-Stretchstich oder schmal eingestelltem Zickzackstich zusammennäht und anschließend die Kanten mit der Overlockmaschine versäubert.
    Übrigens: Wenn Du die Nähte nach dem Nähen noch mit einen Doppelstich zur Zierde absteppst, reicht es, diese vorher nur mit einem Gradstich zusammen zu nähen.
Wie verhindere, dass der Stoff am Anfang in die Stichplatte gezogen wird?
  • Achte darauf, dass Du eine Jerseynadel mit intakter Spitze verwendest. Beginne mit dem Nähen immer im Stoff und nicht zu knapp an der Kante. Nähe ein paar Stiche nach vorn und dann erst rückwärts, wieder nicht über die Kante hinaus… so hat der Stoff keine Chance „gefressen“ zu werden!
Knopflöcher und Druckknöpfe bei dehnbaren Materialien:
  • Die Stelle an der ein Knopfloch eingearbeitet werden  soll, muss auf jeden Fall mit einer Bügeleinlage beklebt werden. Manche Nähmaschinen verfügen sogar über eine spezielles Knopfloch für dehnbare  Stoffe. Wenn Du Ösen oder Druckknöpfe einschlägst, lege immer ein Stückchen Baumwollstoff mit darunter, das verhindert das Ausreißen von Öse oder Druckknopf in dehnbarem Material. Auch ein Stück Leder oder „SnapPap“ (waschbares Textilmaterial in Lederoptik) ist perfekt zum Unterlegen und unterstreicht dazu noch eine coole, sportliche Verarbeitung!
Welche Miou Schnittmuster sind für Jersey ausgelegt?

Da gibt es soooo viele! Schnittmuster für Hoodie “Julina” oder Shirts “Felina” und “Inga”, Kleid “Marlisa” oder auch Rock “Nelda”, Oversize Pulli “Elissa”, Joggpants “Dania” und viele Kinderschnitte wie “Mini-Julina” usw.

   

   

 

Wer es gerne kompakter mag, freut sich sicher über mein Buch: Jetzt näh` ich für mich… da sind 15 ganz unterschiedliche Oberteile aus Jersey und Sweat enthalten UND als Bonus auch noch  zwei Kindershirts für coole “Mini-Me-Modelle”.